Heute möchte ich Euren Blick für die Schönheit und Vielfalt der Natur öffnen, Euch den unschätzbaren Wert der Natur näher bringen und die gesundheitlichen Vorteile einer natürlichen Lebensweise bewusst machen. Ihr werdet erkennen, es ist äußerst lohnend, wenn Ihr Euch mit dem Wunder Natur auseinander setzt, wenn Ihr Euch oft in der Natur aufhaltet und sogar, wenn Ihr Euch einfach nur mit schönen Naturbildern (Landschaften oder Blumen) umgebt. Nichts ist so gut und wirksam wie die Natur für Gesundheit und Wohlbefinden.
Inhaltsverzeichnis
- Einflüsse der Natur unverzichtbar für den Menschen
- Unnatürliche Lebensweise macht krank
- Krankheiten einfach vorbeugen
- Aufenthalte und Bewegung in der Natur
- Erstaunliche Untersuchungsergebnisse
- Gesunde Naturkontakte und Naturerlebnisse
- Natur - Balsam für Körper und Seele
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Was zeichnet eine erholsame Umwelt aus?
- Erholsamste Landschaftselemente - Entspannender Effekt in 5 Minuten
-
Die besondere Kraft des Waldes
- Waldaufenthalte können vor Krebs schützen - Nichts berührt uns wie das Unberührte
- Intakte Natur - Voraussetzung für unsere Gesundheit
- Gesundheitsförderndes Potenzial der Natur ausschöpfen
Einflüsse der Natur unverzichtbar für den Menschen
Die Einflüsse aus der Natur sind für unsere Psyche, unser Immunsystem und unseren Organismus unverzichtbar. Der menschliche Körper ist auf die Natur angewiesen und arbeitet in Wechselwirkung mit ihr. Wir sind nicht nur ein Teil der Natur, sondern die Natur ist auch ein Teil von uns.
"Unnatürliche" Lebensweise macht krank
Unser Lebensstil hat sich gänzlich wider die evolutionär bedingten Bedürfnisse der Menschen entwickelt. Die zunehmende Urbanisierung geht einher mit einer Entfremdung von der Natur. Schnelllebigkeit, Reizüberflutung, Leistungsdruck, Multitasking, Flüchtigkeit, Bewegungsmangel, psychische Belastung, Fast Food und eine von Stress erschöpfte Gesellschaft sind bezeichnend für unsere Zeit.
Die Biologie des Menschen kann sich nicht so schnell entwickeln, wie es hierfür nötig wäre. Durch den hektischen Lebenswandel stumpfen unsere fünf Sinne, Achtsamkeit und Wahrnehmung ab. Außerdem kann uns der Dauerstress seelisch, körperlich und geistig krank machen. Dazu kommt, dass aufgrund von Bürojobs unser Körper chronisch unterfordert wird.
Demzufolge sind bereits bis 80 bis 90 Prozent aller Krankheiten sogenannte Zivilisationskrankheiten wie Wirbelsäulenbeschwerden, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Allergien, Depression, Burnout und Fettleibigkeit.
Eine kluge Dame hat es einmal so ausgedrückt: "Magengeschwüre bekommt man nicht von dem, was man isst, sondern wovon man aufgefressen wird."
Krankheiten einfach vorbeugen
Die gute Nachricht ist: Wir können viel und noch dazu relativ einfach etwas tun, um diesen Krankheiten vorzubeugen bzw. ihnen entgegenzuwirken. Viele wissenschaftliche Studien belegen, die Natur - in ihren vielfältigen Erscheinungsformen und mit all ihren vermittelten Eindrücken - wirkt positiv auf unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität.
Aufenthalte und Bewegung in der Natur ...
- lindern Stress, Erschöpfung und Angespanntheit
- sorgen für unsere körperliche Entspannung
- stärken unser Immunsystem
- ermöglichen eine langfristige Gesamtverbesserung der Gesundheit
- begünstigen eine schnellere körperliche Erholung von Krankheit
- reduzieren Schmerzempfindung (durch Ablenkung und Stressreduktion)
- heben das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen und die Konzentrationsfähigkeit
- verbessern die Stimmung und unser seelisches Wohlbefinden
- erhöhen unser Glücksempfinden
- lassen positive Gefühle größer und wichtiger erscheinen (als jene, die eher zermürben)
- steigern unsere Energie und Ausdauer
- verbessern die Erholung von Aufmerksamkeitsermüdung
- helfen uns beim Auftanken neuer Kraft
- fördern unsere Kreativität
- bauen Aggressionen ab
- reduzieren Angststörungen und Depressionen
Erstaunliche Untersuchungsergebnisse
- Personen, die Zugang zu Grünflächen haben, sind im Allgemeinen gesünder und haben ein niedrigeres Sterblichkeitsrisiko.
- Menschen, die in waldreichen Gebieten leben, erkranken seltener an Krebs.
- Schon der Anblick der Natur (beispielsweise auf einem Wandbild) reicht aus, um Cortisol-Werte (Stress-Index) und Pulsschlag zu senken.
- Durch den Kontakt mit Natur benötigten rekonvaleszente Patienten nach einer Operation weniger Schmerzmittel und erholen sich schneller. Alleine die Aussicht auf eine Grünfläche führt zur Abnahme von Kopfschmerzen und Unwohlsein.
- In Regionen, wo die Natur zurückgeht (zum Beispiel durch Waldsterben), nehmen Krankheiten zu.
Gesunde Naturkontakte und Naturerlebnisse
Zusammenfassend lässt sich also sagen: Naturkontakte und Naturerlebnisse wirken sich positiv aus auf unsere physische und psychische Gesundheit, das soziale Wohlbefinden, die Förderung des Heilungsprozesses und unsere Entwicklung und Sinnfindung.
Natur - Balsam für Körper und Seele
Die Natur ist ein Ort der Reflexion und des sozialen Austausches sowie der schönste Anreiz für mehr Bewegung. In ihrer vollendeten Harmonie wirkt die Natur wie Balsam auf Körper und Seele. Heiterkeit und Glück stellen sich ein, wenn wir eine natürliche Landschaft durchwandern. Das Leben erscheint uns leichter und „beschaulicher“. Unser hektischer Alltag wird entschleunigt.
Die zauberhaften Details der Natur, die wir bewusst betrachten, erfreuen unser Auge und berühren unser Herz. Wie bedeutungslos wird ein Misserfolg, wenn man beobachtet, wie ein wendiges Eichhörnchen einen knorrigen Baum hoch läuft, eine einsame Blume sich durch Gesteinsbrocken kämpft und eine kleine Biene genau diese Blume für sich findet?
Sonnenlicht, frische Luft und Bewegung füllen unsere Lebensenergie-Reserven, stärken den Herzkreislauf und verbessern unser körperliches Wohlbefinden. Stille und Faszination sorgen für unsere geistige Entspannung und gute Laune.
Was zeichnet eine erholsame Umwelt aus?
Sie ist faszinierend, bietet eine Distanz zum Alltag, vermittelt den Eindruck von Ausdehnung und Weite und wird als zu den eigenen Absichten passend erlebt.
Erholsamste Landschaftselemente
Landschaften, in denen man dem Alltag am besten entfliehen kann, sind vor allem natürliche Landschaften mit Wasserelementen, schneebedeckte Berge oder Waldlandschaften. Als besonders faszinierend erwies sich ein Gewässer inmitten der Natur oder eine Waldlichtung.
Entspannender Effekt in 5 Minuten!
Eine Analyse der University of Essex (Jules Pretty und Jo Barton) fand heraus, dass es nur fünf Minuten braucht, bis sich beim Gärtnern, Spazierengehen oder Angeln die Stimmung deutlich bessert und das Selbstwertgefühl erhöht wird. Am meisten bei jenen, die chronisch unter Stress stehen.
Der Aufenthalt und das Werken in einem Garten bringt Bewegung, Freude und Gesundheit ins Leben. Man erlebt den Wandel der Jahreszeiten bewusster, kann ernten, was man gesät hat, verbindet sich mit dem Ursprünglichen. Und für Kinder ist ein Garten natürlich der ideale Ort zum Spielen.
Die besondere Kraft des Waldes
Nirgends sonst können wir der Hektik des Alltags so gut entfliehen wie in einem Wald, wenn wir – ohne Straßenlärm und Menschenmengen - auf einem Waldweg zwischen hohen Bäumen wandern, die Luft nach Erde, Laub, Fichtennadeln, Harz, Moos und Pilzen duftet und wir das Rascheln des Laubs, knackende Zweige, ein Bachgeplätscher und fröhliches Vogelgezwitscher hören.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass speziell der Wald - mit seinen vielfältigen natürlichen Formen, Farben, Geräuschen und Gerüchen - unsere physische, psychische und emotionale Gesundheit positiv beeinflussen kann.
Aufenthalte und Aktivitäten im Wald erhalten die Gesundheit, beugen Krankheiten vor oder verbessern die Lebensqualität bei bestehenden Krankheiten.
Der Stress-Index Cortisol im Speichel wird nach einem Waldaufenthalt über Tage hinweg signifikant reduziert, Blutdruck und Pulsfrequenz sinken, die Immunabwehr wird gestärkt, das autonome Nervensystem entspannt sich, die Stimmung steigt. Man fühlt sich ausgeglichener und ruhiger. Die Gedanken werden klarer und geordneter, es kommen uns neue Ideen und wenn wir abends ins Bett gehen, werden wir besser und tiefer schlafen.
Waldaufenthalte können vor Krebs schützen
Forscher fanden heraus, dass bestimmte Duftstoffe (Terpene), die Pflanzen im Wald als Hitzeschutz, als Lock- und Warnstoff und zum Verjagen von Konkurrenzpflanzen abgeben, die Anzahl der „Killerzellen“ in unserem Blut deutlich ansteigen lassen. Diese spezielle Form der weißen Blutkörperchen spürt in unserem Körper Viren, Bakterien und potentielle Krebszellen auf und eliminiert sie.
Bereits ein einziger Tag in einem Wald vermehrt die natürlichen Killerzellen um fast 40 Prozent. Und dieser Effekt hält sieben Tage lang an!
Nichts berührt uns wie das Unberührte.*
In der (vom Menschen) unberührten Natur herrscht Harmonie und Einklang: kein Überfluss, kein Mangel, keine Hektik, keine Langeweile, kein Reichtum und keine Armut. Fauna und Flora sind eine unzertrennliche und perfekt aufeinander abgestimmte Einheit, jedes Tier, jeder Bach, jeder Baum und jede Blume erfüllt seinen Zweck.
Daher ist es naheliegend, dass man sich der Natur entsprechend in ihr verhält. Die Natur ist rein, ruhig, friedlich, umsichtig, behutsam, achtsam, aufmerksam, besonnen und freundlich. Also sind wir das auch!
* Werbeslogan Nationalparks Austria
Intakte Natur - Voraussetzung für unsere Gesundheit
Unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität hängen von der Stabilität und Produktionskraft der Natur ab, denn täglich nutzen wir ihre Ressourcen: Reine Luft, Trinkwasser, Nahrung oder über 20.000 Pflanzenarten, die uns als Arzneien dienen.
Zudem sind die biologische Artenvielfalt und genügend Erholungsraum notwendig, dass wir von den gesundheitsfördernden Wirkungen der Natur profitieren können. Dazu braucht es das Wissen und das Bewusstsein um den Wert der Natur.
Viele dieser Lebensgrundlagen sind heute gefährdet – durch Lebensraumverlust, Lebensraumzerstörung, Ausbeutung von tierischen und pflanzlichen Ressourcen, Einführung von gebietsfremden Arten, Umweltverschmutzung und Klimawandel.
Und der Druck auf die Natur steigt weiter. Deshalb ist es unsere gemeinsame Verantwortung, die wertvollen, natürlichen Lebensräume zu schützen und zu erhalten.
Gesundheitsförderndes Potenzial der Natur ausschöpfen
Nun steht am besten gleich auf und geht ins Freie. Dabei spielt es nur sekundär eine Rolle, ob Ihr auf dem Land lebt oder in einer Stadt, ob Ihr in einen friedlichen Wald, in einen städtischen Park, auf einen stillen Berg, rund um den nächstgelegenen See oder in einen Garten marschiert.
Nutzt einfach jede „grüne“ Möglichkeit, die sich bietet, und nehmt die vielen visuellen Eindrücke, die verschiedenen Gerüche und Geräusche der Natur mit all Euren Sinnen wahr. So werdet Ihr bald selber feststellen, wo Ihr Euch am wohlsten fühlt.
Und wenn Ihr dann angekommen seid: Tief einatmen, freuen, entspannen, Kraft tanken!
Am besten stundenlang, aber gemächlich!
Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben: Für die körperliche und mentale Gesundheit ist schonende Bewegung am besten. Man soll in der Natur „Bewegung“ machen und nicht intensiven Sport. Wichtig ist die tägliche Bewegung, auf einem Niveau, dass man fast glaubt, dass es zu wenig ist. Dabei darf man gerne stundenlang unterwegs sein. Das Motto lautet natürlicherweise auch hier: „Genuss statt Überforderung".
Textquellen:
1) BFW-Berichte 147/2014 „Zur Gesundheitswirkung von Waldlandschaften“, Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, Medizinische Universität Wien, Zentrum für Public Health: Renate Cervinka, Jan Holtge, Laura Pirgie, Markus Schwab, Jennifer Sudkamp, Daniela Haluza Universität für Bodenkultur Wien, Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung: Arne Arnberger, Renate Eder, Martin Ebenberger
2) Studie „Naturerleben und Gesundheit“ beleuchtet die Wechselwirkung von Mensch und Natur. Die Studie ist eingebettet in die "Wasser:Wege Kampagne" von Naturfreunden und Österreichischen Bundesforsten, die mit unterschiedlichen Aktivitäten ein nachhaltiges Naturerlebnis für alle Menschen ermöglicht.
3) Fachjournal “NATUR. RAUM. MANAGEMENT" Nr. 25, 03/2015, Titel Naturerleben & Gesundheit. Entdecken – Entspannen – Wohlfühlen.
Österreichische Bundesforste AG Naturraummanagement.
4) Broschüre „Wohlbefinden und Lebensqualität im grünen Bereich“, Bundesforschungszentrum für Wald. Green Care bildet die Brücke zwischen Land- und Forstwirtschaft und Bevölkerung - zwischen Mensch, Tier und Natur. Mit Green Care WALD wird ein weiterer Schritt für ein lebenswertes Österreich gesetzt.
5) Broschüre „Natur & Gesundheit - Sich bewegen, entspannen, wohlfühlen!“ der Naturfreunde Österreich. In dieser Broschüre finden Sie viele Informationen darüber, warum Bewegung in der Natur für unsere Gesundheit so nötig ist und wie man ohne viel Aufwand mehr Natürlichkeit und mehr Bewegung in seinen Alltag holt.
6) Research Summary “A walk a day keeps the doctor at bay”, University of Essex.
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Eure Erfahrungen
Welche Erkenntnisse habt Ihr bezüglich der Kraft der Natur gemacht? Habt Ihr schon einmal einen Baum umarmt, oder mit Blumen gesprochen? Was auch immer - ich freue mich über Euren Kommentar zu diesem Thema!