Selbst gemalte Bilder als Weihnachtsgruß
Vor Weihnachten sind wir immer auf der Suche nach kleinen Geschenken und Überraschungen. So bin ich auf die Idee gekommen, meine Hobbies das Malen und das Basteln zu verbinden und Weihnachtskarten mit selbst gemalten kleinen Ölbildern zu gestalten.
Es macht großen Spaß, sich immer neue weihnachtliche Motive für die Grußkarten zu überlegen und zu malen, dann farblich passende Faltkarten auszuwählen und die Karten eventuell noch zusätzlich mit kleinen gestanzten Motiven, Zierbändern oder weihnachtlichen Stempeln zu verzieren.
Wen Du wissen möchtest, wie ich meine Karten gemacht habe, dann findest Du weiter unten eine Schritt für Schritt-Anleitung. Vielleicht bekommst Du Lust, es selber einmal zu probieren ...
Die "Freude am Malen" entdecken
Obwohl es bereits ein paar Jahre her ist, weiß ich es noch wie heute. Es war an einem Samstag, spät nachts und ich saß vorm Fernseher. Kurz vorm Schlafengehen zappte ich ein letztes Mal müde durch die Sender. Auf einem Sender, den ich in der Regel nicht schaute, malte gerade ein etwas seltsam aussehender Mann mit wildem Lockenkopf an einem Bild. Gleichzeitig sprach er mit ruhiger englischer Stimme darüber, was er gerade machte. In kürzester Zeit entstand auf einer weißen Leinwand ein entzückendes Bild mit einem kleinen Häuschen vor einem üppigen Wald. Diese Sendung mit ihrem faszinierenden Maler, dessen fast meditative Stimme, und das vor ihm in spielerischer Leichtigkeit entstandene Bild zogen mich in ihren Bann.
Bob Ross sei Dank!
Vielleicht haben einige von Euch bereits erkannt, wen ich hier im Fernsehen sah: Es war der Amerikanische Landschaftsmaler Bob Ross. In seiner jeweils 30 minütigen Sendereihe The Joy of Painting zeigte er jahrelang einem begeisterten Millionenpublikum, wie einfach es ist, selber ein schönes Naturbild zu malen.
Seine Kommentare sind legendär, wie etwa "Beat the devil out of it" beim Trockenschütteln eines Pinsels, oder wenn ein Pinselstrich nicht ganz optimal gelingt "We don’t make mistakes, just happy little accidents", oder "Everyone needs a friend", wenn er neben einem Baum einen zweiten malte. Weitere oft verwendete Phrasen sind "a happy little cloud that lives right here", oder "God having a good day making Alaska" sowie "it's all in your mind" und "little rascals".
Jeder kann malen!
Meine Begeisterung nach der ersten gesehenen Bob Ross Sendung hielt an. Noch nicht viel über Bob Ross wissend, versuchte ich gleich am nächsten Tag mit meinem alten Schul-Malkasten (Wasserfarben!), ein ähnliches Bild auf Papier zu bringen. Und ich war überrascht, das Ergebnis - einer total talentfreien Maler-Anfängerin - war gar nicht mal so schlecht!
Also informierte ich mich mehr über Bob Ross, seine Sendungen und seine Maltechnik. Ich kaufte mir ein paar seiner Bücher, DVD's und ein Basis Mal-Set mit Bob Ross Ölfarben und Pinseln. Dann begann ich - gemäß den Bob Ross Anleitungen - mit meinen ersten Werken auf Leinwand. Und siehe da, Bob Ross hatte Recht: Jeder kann Malen. Auch ich! Auf jeden Fall macht es riesigen Spaß, selbst wenn die Ergebnisse nicht perfekt sind.
Was ist an der Bob Ross Maltechnik besonders?
Die Bob Ross Maltechnik basiert auf der sogenannten Nass-in-Nass-Technik. Entgegen der klassischen Ölmalerei, bei der mehrtägige Zwischen-Trocknungsphasen notwendig sind, wird hier das Bild in einem Zug durch gemalt. Dazu wird im ersten Schritt eine flüssige Grundierung auf die Leinwand aufgetragen. Diese ermöglicht, dass die Ölfarben während des Malens auf der Leinwand miteinander "verblendet" bzw. vermischt werden können.
Die Landschaften werden von hinten nach vorne gemalt, d.h. zuerst der Hintergrund (Himmel), dann beispielsweise Berge, dann ein davorliegender See und zuletzt die Wiese im Vordergrund auf der ein Baum steht. Die entferntesten Punkte einer Landschaft sind stets heller als näher liegende.
Wenn Du Dich für diese Maltechnik interessierst, dann empfehle ich Dir, auf YouTube mal nach "Bob Ross" zu suchen. Oder schau Dir die Bob Ross Sendungen auf ARD-alpha an. Denn wer könnte die Freude am Malen besser vermitteln, als der Meister selbst?
Benötigtes Material zum Basteln der Weihnachtskarte
- Ölmalpapier
- Schere und/oder Bastelmesser
- Papierkleber
- unbedruckte Faltkarte/n mit Kuvert/s
- Bob Ross Ölfarben (inkl. Flüssigweiss)*
- Bob Ross Farbverdünner/Pinselreiniger*
- verschiedene Pinsel für Ölfarben
- Abreißpalette
- eventuell: farbiges Bastelpapier, Stanzen und Stempel mit Weihnachtsmotiven
Schritt für Schritt Anleitung
1. Vorbereitung - Gute Planung ist alles
- Auch wenn das Ölbild in einem Zug gemalt werden kann, so braucht es doch nach der Fertigstellung ca. eine Woche zum Trocknen. Daher solltest Du rechtzeitig beginnen, Deine Karten zu planen.
- Als erstes suchst und kaufst Du unbedruckte Faltkarten mit Kuverts. Ich habe zum Beispiel die Größe DIN-A6 in verschiedene Farben gewählt. Immer passend ist eine neutrale Cremefarbe, schön können auch die traditionellen Weihnachtsfarben Rot und Grün sein, kaltes Blau für Schneebilder, festliches Gold und Silber sowie edles Grau.
- Übrigens verwende ich für meine Karten-Bilder ein spezielles Ölmalpapier, das als Block erhältlich ist. (Das Papier eignet sich auch gut für erste Malversuche von Wandbildern, falls Du nicht gleich auf Leinwand beginnen möchtest.)
2. Papier für Ölbild vorbereiten
- Sobald Du die Größe Deiner Karten kennst, schneidest Du Dir aus einem Blatt Ölmalpapier die gewünschte Form des Bildes aus, das Du später auf die Vorderseite der Faltkarte klebst. Tipp: Ich habe mir eine ovale und rechteckige Schablone aus Karton gemacht, anhand derer ich die auszuschneidende Form mit einem Bleistift vorzeichne.
3. Weihnachtsbild malen für Deine Grußkarte
- Nun bereitest Du Dir alle benötigten Farben (inkl. etwas Flüssigweiß), Pinsel und ein altes Gurkenglas mit dem Farbverdünner/Pinselreiniger vor. Beachte dabei, dass Du winzig kleine Bilder malst, d.h. dass Du hauptsächlich kleine Pinsel brauchst, dazu einen oder zwei Fächerpinsel Nr. 3 und einen weichen Mischpinsel (zum Verblenden der Farben des Bild-Hintergrunds).
- Drücke auch nicht zu viel Farbe aus den Tuben. Lieber einmal öfter nachdosieren als die kostbare Farbe wegwerfen zu müssen.
- Die Farben kannst Du auf einer Palette aus beschichtetem abreißbaren Papier auftragen (siehe Foto). Das hat den Vorteil, dass Du nach dem Malen keine Palette reinigen musst.
- Auf dem Ölmalpapier darfst Du nur sehr wenig Flüssigweiss auftragen, da das Papier - im Gegensatz zu einer Leinwand - nicht saugt.
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Die Farbe Bergmischung eignet sich übrigens besonders gut als Hinter- und Untergrund für blau/weiße Schneelandschaften mit abendlicher
Stimmung (wie z.B. auf meinen letzten beiden Karten auf dieser Seite).
- Dann kannst Du endlich in bewährter Bob Ross Technik loslegen und Dein Meisterwerk auf Papier bringen.
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Nach Fertigstellung des Bildes bringst Du es an einen warmen sicheren Ort und läßt es für einige Tage gut trocknen.
4. Fertigstellung und Verzieren der Weihnachtskarten
- Sobald das Bild gänzlich trocken ist, klebst Du es mittig auf die ausgewählte Faltkarte.
- Wenn Du magst verziert Du die Karte noch mit ein paar hübschen gestanzten Weihachtsmotiven oder einem schönen "Frohe Weihnachten"-Stempel. Aber bedenke: Weniger ist oft mehr!
Grußkarte als bleibende Erinnerung
Aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen, dass jeder Verwandte, Freund oder Bekannte begeistert sein wird, eine - mit so viel Liebe - von Euch selbst gemachte Grußkarte zu erhalten.
Und das Beste: Der Empfänger kann das gemalte Bild (gegebenenfalls mit der Karte als Passepartout) einrahmen und später als Wandbild verwenden. Beim Betrachten des Bildes denkt er sicher jedes Mal gerne an den, der sich die Zeit genommen hat, für ihn dieses liebevolle Geschenk zu machen.
Weihnachtsmotive
Wenn Du noch mehr Weihnachtsmotive als Idee brauchst, dann schau doch mal zu meiner Grußkarten-Übersicht. Ansonsten wünsche ich Dir viel Spaß beim Malen und Basteln.
Ciao ciao!

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Deine Erfahrungen?
Hast Du schon mal Bilder in der Bob Ross oder anderen Technik gemalt ? Was hältst Du vom Basteln einer Weihnachtskarte mit selbst gemalten Bildern? Wie groß war die Freude? Maile mir ein Foto oder schreibe mir ein paar Zeilen. Ich freue mich über Deinen Kommentar!