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Salzburg Sehenswürdigkeiten der Bürgerstadt

In der Getreidegasse im Herzen der Salzburg Altstadt finden sich viele Sehenswürdigkeiten, wie Mozarts Geburtshaus

Bürgerstadt Salzburg

Die Salzburger Bürgerstadt erstreckt sich vom Waagplatz bis zur Blasisus Kirche und ist geprägt von engen, verwinkelten Gassen.  Die wohlhabenden Bürger errichten sich im Zentrum der Stadt - entlang der Judengasse und Getreidegasse - ihre prächtigen Wohn- und Geschäftshäuser. Die Bürgerhäuser waren eng aneinander gereiht und durch kleine Innenhöfe verbunden. Während um 800 n. Chr. der Schwerpunkt der Salzburger Bürgerstadt am heutigen Waagplatz lag, entwickelte sich später der Alte Markt zum Zentrum des Geschehens.


Sehenswürdigkeiten der Bürgerstadt Salzburg


Waagplatz & Judengasse

Es wird angenommen, dass der Waagplatz der erste städtische Marktplatz in Salzburg war. Hier wurde wohl schon im 10. Jahrhundert Markt gehalten. Die Siedlung von Händlern und Kaufleuten war die „Keimzelle“ der späteren Bürgerstadt.

Um den Waagplatz gruppieren sich einige der ältesten Bürgerhäuser Salzburgs. In einem davon, Waagplatz Nr. 2, befindet sich das Geburtshaus des Salzburger Dichters Georg Trakl.

Am Waagplatz hatte die Bürgerstadt Salzburg um 800 n. Chr. ihren Schwerpunkt. Links eines der ältesten Häuser, das Traklhaus
Am Waagplatz hatte die Bürgerstadt Salzburg um 800 n. Chr. ihren Schwerpunkt. Links eines der ältesten Häuser, das Traklhaus

Neben der Michaelskirche befand sich das Gerichtshaus. So wurden direkt am Waagplatz öffentliche Gerichtsverhandlungen abgehalten und bis ins ausgehende 18. Jahrhundert - vom Balkon des Gerichtsgebäudes herab - den Delinquenten das Urteil verkündet. Auch die Strafen und sogar Hinrichtungen wurden sogleich vollstreckt. So standen auch ein Pranger und der Galgen am Marktplatz.

 

Im Haus Waagplatz 3 soll sich das älteste Rathaus  befunden haben sowie ab 1498 die städtische Waage, auf der alle Kaufmannsgüter abgewogen werden mussten. Die Stadtwaage gab dem Platz auch seinen jetzigen Namen.

 

Vom Waagplatz führt die Judengasse ins Stadtzentrum bis zum Alten Markt. Der Name "Judengasse" leitet sich von der Synagoge ab, die 1415 hier stand.

Salzburg Waagplatz Nr. 1 - altes Gerichtsgebäude
Waagplatz Nr. 1 - altes Gerichtsgebäude
Salzburg Judengasse. Vor 1415 stand an diesem Platz die Synagoge (Tempel der Juden).
Die Judengasse führt vom Waagplatz ins Stadtzentrum

Getreidegasse - im Herzen der Salzburger Altstadt

Die Getreidegasse, das Herz der Salzburger Altstadt, zieht mit ihrem unverwechselbaren Charme eine Vielzahl an Besuchern an. Ursprünglich hieß die Getreidegasse Trabe-, Trab- oder Trav-Gasse. Der Name stammte vom Wort „traben/laufen“ ab, bezeichnete aber auch das Traben der Pferde und hat also vom Ursprung her nichts mit Getreide zu tun.

 

Charakteristisch für die Häuser in der Getreidegasse sind die wunderschönen Hausportale sowie die ab dem ersten Stock kleiner werdenden FensterDie alten Häuser sind oft mit Jahreszahlen, dem Namen der früheren Hausbewohner oder dem Auge Gottes verziert.

Getreidegasse in der Salzburger Altstadt mit den charakteristischen, nach oben kleiner werdenden Fenstern
Getreidegasse in der Salzburger Altstadt mit den charakteristischen, nach oben kleiner werdenden Fenstern

Besonderes Highlight sind die zierlichen und verspielten Zunftzeichen an den Hausfassaden. Die Traditionsschlosserei Wieber in der Getreidegasse stellt diese „Reklamezeichen“ heute noch in Handarbeit her.

Salzburger Getreidegasse, typisch sind die verspielten Zunftzeichen an den Hausfassaden
Zunftzeichen an den Hausfassaden der Salzburger Getreidegasse

Wunderschöne Durchhäuser & Passagen

Die Häuser an der Getreidegasse wurden so dicht aneinander gebaut, dass kein Platz für Querverbindungen blieb. Später nutzte man die kleinen Innenhöfe, um die die Häuser gruppiert waren, um Durchgänge zur Salzach und zum Universitätsplatz zu schaffen. Diese Passagen, „Durchhäuser“ genannt, werden nicht nur von Einheimischen stark genutzt.

Charakteristisches Durchhaus in der Salzburger Getreidegasse
Charakteristisches Durchhaus in der Salzburger Getreidegasse

Der wohl bekannteste Durchgang ist das Schatz-Durchhaus, das von der Getreidegasse 3 zum Universitätsplatz führt. Über dem Bogen - direkt neben der dort ansässigen kleinen Traditons-Konditorei Schatz befindet sich eine wunderschöne Reliefdarstellung der Madonna mit Jesuskind.

Salzburg, Schatz-Haus-Passage mit Madonna Relief und traditioneller Schatz Konditorei
Schatz-Haus-Passage mit Madonna Relief und traditioneller Schatz Konditorei

Die teilweise mit Arkaden und Kunstwerken ausgestatteten, wunderschönen Durchhäuser der Salzburger Altstadt haben die städtebauliche Charakteristik der Stadt entscheidend geprägt.

Mit Arkaden geschmückte Einkaufspassage in der Salzburger Getreidegasse
Mit Arkaden geschmückte Einkaufspassage in der Salzburger Altstadt
Durchhaus in der Salzburger Getreidegasse
Charakteristisches Durchhaus in der Getreidegasse

Heute erfüllen die Durchhäuser als Einkaufspassagen und Galerien ihren Zweck. In einigen sind kleine Läden und Cafés.

Charakteristische Einkaufspassage in der Salzburger Getreidegasse
Charakteristische Einkaufspassage in der Salzburger Getreidegasse
Schöne Durchhauspassage in der Salzburger Getreidegasse
Schöne Durchhauspassage in der Getreidegasse

Meistbesuchte Flanier- und Einkaufsmeile in Salzburg

In der Getreidegasse finden sich viele geschichtsträchtige Gasthöfe und einzigartige Traditionsbetriebe. Aber auch das große Angebot von internationalen Modeketten lockt tausende Touristen aus der ganzen Welt in die Getreidegasse.

Salzburg Getreidegasse, meistbesuchte Einkaufs- und Flaniermeile
Meistbesuchte Flaniermeile in Salzburg
Salzburg Getreidegasse, die meistbesuchte Einkaufs- und Flaniermeilen der Stadt.
Salzburg Getreidegasse

Mozarts Geburtshaus & Hagenauerplatz

Der größte Besuchermagnet in der der Getreidegasse Nr. 9. ist Mozarts Geburtshaus, in dem Salzburgs Wunderknabe am 27. Jänner 1756 das Licht der Welt erblickte. Vor dem Haus liegt der Hagenauerplatz mit dem traditionellen kleinen Restaurant "zum Eulenspiegel".

Salzburg, Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse Nr. 9
Salzburg Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse Nr. 9
Salzburg vor Mozarts Geburtshaus - Hagenauerplatz mit Restaurant zum Eulenspiegel
Salzburg Hagenauerplatz mit Restaurant zum Eulenspiegel

Rathaus Salzburg

Im Jahr 1407 kaufte der Bürgermeister von Salzburg den "Kheuzlturm". Aus ihm schufen die Bürger das heutige Rathaus. Zur Zeit Mozarts (1772) erhielt das Gebäude seine schöne Rokokofassade.

Salzburger Rathaus in der Getreidegasse.
Salzburger Rathaus in der Getreidegasse.

Alter Markt

Der lang gestreckte Platz in der Salzburger Altstadt wurde im 13. Jahrhundert als städtischer Handels- und Marktplatz angelegt. Begrenzt wird der Platz von einer Reihe der prächtigsten Salzburger Bürgerhäuser, deren Kern meist ins Mittelalter zurückreicht.

Alte fürsterzbischöfliche Hofapotheke

Seit Ende des 16. Jahrhunderts befindet sich die Alte fürsterzbischöfliche Hofapotheke am Alten Markt. Besonders sehenswert ist die Rokoko Innenausstattung des Geschäftsraums.

Alte fürsterzbischöfliche Hofapotheke am Salzburger Alten Markt
Alte fürsterzbischöfliche Hofapotheke am Alten Markt

Café Tomaselli

In das Haus Nr. 9 zog im Jahr 1764 das berühmte Café Tomaselli, das seit 1700 im Familienbesitz ist und als das älteste erhaltene Kaffeehaus im heutigen Österreich gilt.

In den Jahren 1820 bis 1826 wohnte auch Constanze Nissen, die Witwe von W.A.Mozart, in diesem Haus.

Café Tomaselli am Alten Markt in Salzburg, das älteste erhaltene Kaffeehaus im heutigen Österreich
Café Tomaselli, das älteste erhaltene Kaffeehaus im heutigen Österreich

Kleine und prächtige Altstadthäuser

Eine echte Kuriosität am Alten Markt ist das kleinste Altstadthaus Salzburgs. Mit nur 1,42 Meter Breite steht es gleich neben dem Café Tomaselli. Das winzige Häuschen entstand durch Verbauung eines Gässchens zwischen 1830 und 1860.

 

Schräg gegenüber findet sich das Haus Alter Markt 3 (Salzburger Sparkasse), mit seinem spätbarocken Portal und römischen Fundament (1747)

Kleinstes Altstadthaus in Salzburg am Alten Markt
Kleinstes Altstadthaus am Alten Markt
Prächtige Bürgerhäuser in Salzburg am Alten Markt.
Prächtige Bürgerhäuser am Alten Markt. Salzburg mit Geschichte.

Hier wurde die "Mozartkugel" erfunden

Gegenüber der Alten Residenz befindet sich die Café-Konditorei Fürst, deren Begründer die "Mozartkugel" kreierte.

Salzburg, Café-Konditorei Fürst am Alten Markt - Erfinder der Mozartkugel
Café-Konditorei Fürst am Alten Markt

Der Marktbrunnen

In der Mitte des Alten Marktes steht der Florianibrunnen, der im Jahr 1488 anstelle eines alten Ziehbrunnens errichtet wurde. Das achtseitige Brunnenbecken wurde 1685 bis 1687 gefertigt und ist ringsum mit zwei marmornen Treppenstufen umgeben. Die Brunnensäule und das schmiedeeiserne Gitter tragen das Wappen der Stadt Salzburg. Die Brunnensäule krönt eine 1734 zugefügte Figur des heiligen Florian (Schutzpatron der Feuerwehr).

Salzburg, Florianibrunnen am Alten Markt
Florianibrunnen am Alten Markt. Salzburg mit Geschichte.
Salzburg, Florianibrunnen am Alten Markt und fürsterzbischöfliche Hofapotheke
Florianibrunnen am Alten Markt und fürsterzbischöfliche Hofapotheke

Goldgasse

Von der Getreidegasse führt die kleine romantische Goldgasse direkt zum Residenzplatz.

Salzburg, die bezaubernde kleine Goldgasse führt von der Getreidegasse zum Residenzplatz
Bezauberndes kleines Goldgässchen
Die Goldgasse in Salzburg verbindet die Getreidegasse mit dem Residenzplatz
Salzburg Goldgasse

Salzburg, Blick von der Goldgasse über den Residenzplatz zum Salzburger Dom
Blick von der Goldgasse über den Residenzplatz zum Salzburger Dom

St. Blasius Kirche und Bürgerspital

Wer die Getreidegasse entlang flaniert, entdeckt an deren Nordende - direkt an der Mönchsbergwand - die Blasius Kirche mit dem angrenzenden Bürgerspital.

Salzburg, Blasius Kirche am Nordende der Getriedegasse
Blasius Kirche am Nordende der Getriedegasse
Salzburg, die Blasius Kirche grenzt direkt an das Bürgerspital
Die Blasius Kirche grenzt direkt an das Bürgerspital

Das Bauland, auf dem heute die beiden Gebäude stehen, gehörte ursprünglich dem steirischen Benediktinerstift Admont. Der Stift finanzierte im 12. Jahrhundert den Bau der gotischen Kirche


Im Jahr 1327 ließ Erzbischof Friedrich III.  auf dem Grundstück neben der Blasisus Kirche ein Krankenhaus und einen Friedhof errichten (der bis 1789 bestand). Gleichzeitig ließ er die Kirche St. Blasius umbauen.

 

Der Name Bürgerspital bezieht sich darauf, dass der Landesherr (Erzbischof) nur die Errichtung des Gebäudes bezahlte, für den laufenden Unterhalt des Spitals und die Versorgung der Kranken sorgten jedoch Spenden der Salzburger Bürger.

Salzburg Bürgerspital, für den Erhalt des Bürgerspitals und das leibliche Wohl der Kranken sorgten die Salzburger Bürger
Für den Erhalt des Bürgerspitals und das leibliche Wohl der Kranken sorgten die Salzburger Bürger

Das Bürgerspital ist direkt in die Klippen des Mönchsbergs gebaut und bekannt für seinen schönen und besonders großen Arkadenhof, in dessen Mitte auch immer wieder Märkte stattfinden.

 

Das Bürgerspital St. Blasius war bis ins 19. Jahrhundert ein Krankenhaus. Heute beherbert es das Salzburger Spielzeugmuseum und die Sammlung Historischer Musikinstrumente.

Salzburg, das Bürgerspital ist direkt in die Felswand des Mönchsbergs gebaut.
Das Bürgerspital ist direkt in die Felswand des Mönchsbergs gebaut
Salzburg, der schöne und besonder großen Arkadenhof des Bürgerspitals
Der schöne und großen Arkadenhof des Bürgerspitals

Textquellen: "Heimatkunde Stadt Salzburg", Buch einer Lehrergemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl, Verlag: Salzburger Druckerei. Websites: Salzburg Information, Offizieller Reiseführer für Salzburg. Salzburg-Wiki und Visit Salzburg.


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