Von der Römerstadt zur Mönchsstadt Salzburg
Salzburg gründet auf der Römerstadt Iuvavum. Der historisch älteste Teil der heutigen Salzburger Altstadt wird als Mönchsstadt bezeichnet.
Den Grundstein der Mönchsstadt Salzburg legte im 7. Jahrhundert der Wormser Bischof Rupert, der einer fränkischen Adelssippe entstammte. Nach einem Aufenthalt in Regensburg erhielt Rupert um das Jahr 696 vom Bayernherzog Theodo II. die Reste der alten Römerstadt übertragen. Daraufhin errichtete er hier eine Gemeinschaft von Weltpriestern, aus denen sich später das Salzburger Domkapitel entwickelte.
Sehenswürdigkeiten der Mönchsstadt Salzburg
Stift Sankt Peter
Im Jahr 696 gründete Bischof Rupert - mit Hilfe der romanischen Restbevölkerung und bayerischer Ansiedler - das Stift St. Peter und beauftrage den Bau der ersten Stiftskirche.
Bis zum Jahre 987 waren die Salzburger Bischöfe zugleich auch Äbte von St. Peter. Bis ins 12. Jahrhundert war St. Peter die Residenz der Salzburger Erzbischöfe.
Stiftskirche St. Peter
Nachdem die von St. Virgil erbaute Stiftskirche bei einem Stadtbrand um 1127 zerstört wurde (auch der Dom brannte dabei ab), kam es zum Neubau der heute noch bestehenden Kirche im hochromanischen Stil. Die feierliche Einweihung fand im Jahre 1147 statt.
Die Stiftskirche St. Peter gehört zu den beliebtesten Gotteshäusern der Stadt Salzburg.
Kloster St. Peter
Seit mehr als 1300 Jahren leben und wirken Benediktinermönche im Kloster St. Peter. Damit ist das Kloster die älteste durchgängig bestehende Benediktiner-Abtei auf deutschem Boden.
Der Klosterhof St. Peter wurde von Abt Edmund Sinnhuber 1688 in der heutigen Form gestaltet.
Durch die gleichförmigen Salzburger Kastenfenster, die um 1760 geschaffen wurden, erhält der Klosterhof von St. Peter eine monumentale Wirkung.
Von den alten Handwerksbetrieben des Klosters ist nur mehr die Bäckerei vorhanden. Die Mühle im Hof der Stiftsbäckerei St. Peter wurde mittels Wasserrad mit dem Wasser aus dem Almkanal betrieben.
Im kleinen Klosterladen - gleich nach dem Eingang zum Klosterhof - werden sakrale Andenken und Souveniers angeboten.
Friedhof St. Peter in Salzburg
Der Friedhof St. Peter ist älter als die Erzabtei selbst. Er wurde bereits in nachrömisch-antiker Zeit als Begräbnisstätte benützt.
Bis 1139 war der Friedhof St. Peter nur für Mitglieder des Klosters bestimmt. Heute kann man bei einem Spaziergang durch den Friedhof zahlreiche bekannte Salzburger Namen entdecken.
Der St. Peter Friedhof hat 7 Kapellen. Die Gertrauden- & Maximuskapelle der Katakomben sind wahrscheinlich schon 1.700 Jahre alt. In der Mitte des Friedhofs steht die Margarethenkapelle, die im 15. Jhd. neu errichtet wurde. Bei Grabungen stieß man hier auf vorromanische Reste der früher hier stehenden alten Amanduskapelle, die vom heiligen Rupert erbaut worden war.
Die Arkaden von St. Peter mit den Familiengrüften wurden 1627 (zur Zeit des Dombaus) errichtet.
Katakomben von St. Peter
Die Katakomben von St. Peter sind aus dem Mönchsbergfelsen gehauen. Ihr Ursprung geht bis in die Spätantike zurück. Sie dienten wohl als Einsiedeleien und Begräbnisstätte.
Stift Nonnberg
Um 715 gründete Rupert von Worms im Auftrag des Bayernherzogs Theodo II das Nonnenkloster auf dem Nonnberg (im Schutze der „Salzpurch“) und erbaute eine Klosterkirche, die er der Gottesmutter Maria weihte.
Zur Römerzeit stand auf dem Nonnberg ein Merkurtempel. Teile von Säulen und Steintafeln sind heute noch im Stift Nonnberg aufbewahrt.
Frauenkloster Nonnberg
Das Kloster Nonnberg ist weltweit das älteste, seit seiner Gründung (im Jahr 715) ununterbrochen bestehende Frauenkloster. Als erste Äbtissin des Klosters Nonnberg setzte Rupert seine Nichte Erentrudis ein, die er aus seiner fränkischen Heimat nach Salzburg geholt hatte.
Im Jahr 1241 gab Fürsterzbischof Eberhard - im Namen des Papstes - der Äbtissin des Klosters Nonnberg das Recht, den Bischofsstab zu tragen. Damit waren die Vorsteherinnen des Klosters Nonnberg den Äbten von St. Peter gleichgestellt.
Im Jahr 1848 wurde der seit dem Mittelalter bestehende Adelszwang für die Nonnberg Nonnen (als Voraussetzung für die Aufnahme in das Kloster) aufgehoben.
Stiftskirche Nonnberg
Die erste Klosterkirche Nonnberg brannte um 1006 ab. Mit Hilfe Heinrich II. wurde eine neue romanische Kirche erbaut, die 1423 einem weiteren Brand (durch Blitzschlag) zum Opfer fiel. Über dem abgebrannten Kirchenschiff wurde ein Notdach gebaut, bis - in der Zeit von 1464 bis 1506 - die jetzige gotische Kirche über dem romanischen Grundriss entstand. In den Jahren 1895 bis 1951 erfolgten umfangreiche Kirchen Renovierungen. Heute ist die Nonnberger Stiftskirche eine der schönsten Kirchen von Salzburg.
Friedhof Nonnberg
Der alte Friedhof um die Kirche Nonnberg hatte das Asylrecht. Keiner, der dort Zuflucht suchte, konnte von den Gerichten verfolgt werden.
Materialbahn Stift Nonnberg zur Festung Hohensalzburg
Die Materialbahn vom Stift Nonnberg zur Festung Hohensalzburg entstand 1502 unter Erzbischof Leonhard von Keutschach. Der Reißzug ist heute die weltweit älteste erhaltene Standseilbahn.
Erhardgässchen - romantischster Weg zum Stift Nonnberg
Vom Nonntal führt das bezaubernde Erhardgässchen zum Stift Nonnberg und bietet beim Aufstieg einen wunderschönen Blick auf Salzburg Süd und den Untersberg.
Von der Salzburger Altstadt ist das Stift Nonnberg vom Kapitelplatz über die Festungsgasse oder von der Kaigasse über die Nonnbergstiege erreichbar.
Textquellen: "Heimatkunde Stadt Salzburg", Buch einer Lehrergemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl, Verlag: Salzburger Druckerei. Websites: Salzburg Information, Offizieller Reiseführer für Salzburg. Salzburg-Wiki und Erzabtei St. Peter.

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