Salzburg - Vom Erzbistum zum Fürsterzbistum
Im Jahr 798 wurde Salzburg von Papst Leo II zum Erzbistum erhoben und im Jahr 1328 weiter zum Fürsterzbistum. Somit waren die Salzburger Erzbischöfe geistliches Oberhaupt und zugleich Landesfürst und hatten eine einzigartige Sonderstellung - fast wie ein "halber Papst". Bis ins zwanzigste Jahrhundert wurden die Erzbischöfe vom Salzburger Domkapitel und nicht vom Papst gewählt. Und wie ein Papst durften sie selbst Bischöfe ernennen. Bis 1803 herrschten sie feudal über den zweitgrößten Kirchenstaat der Welt (nach Rom).
Sehenswürdigkeiten der Fürstenstadt Salzburg
Teil 2
- Alter Hofmarstall mit Pferdeschwemme
- Festspielhaus
- Neutor
- Alte Universität mit Furtwänglerpark
- Kollegienkirche
- Festung Hohensalzburg
Hofmarstall und Pferdeschwemme
Ein marmorne Stall für die Pferde des Erzbischofs
1607 wurde von Erzbischof Wolf Dietrich der Hofmarstall errichtet. Der fürstliche Stall war für 150 Pferde bestimmt und hatte Marmorbarren und Marmorbrunnen mit fließendem Wasser.
Die zur Schwemme gerichtete Schmalseite des (heutigen) Festspielhauses zeigt das unverändert gebliebene edle, mit Figuren geschmückte Marmorportal des Marstalls.
Pferdeschwemme
1696 ließ Erzbischof Johann Ernst Thun eine Schwemme (Bad) für die Pferde des erzbischöflichen Marstalls errichten. Um das Magazin abzudecken und dem Siegmundsplatz einen gefälligen Abschluss zu geben, wurde die Pferdeschwemme mit einer dekorativen Rückwand versehen. Die Wandbilder zeigen die damals in Salzburg vorherrschenden Pferderassen. In der Mitte erhebt sich auf einem Sockel eine Marmorgruppe des Rossebändigers.
Neutor
Da in der Stadt Salzburg bereits großer Platzmangel herrschte und neue Besiedlungsgebiete benötigt wurden, plante man 1676, den Mönchsberg von oben zu durchschneiden. Dieser Plan musste jedoch abgebrochen werden.
In den Jahren 1764 bis 1766 (zu Mozarts Jugendzeit) wurde dann ein 135 Meter langer Stollen, das "Neutor" durch den Mönchsberg gebrochen. Der Tunnel war für die damalige Zeit eine technische Meisterleistung. Die beiden Portale wurden von den Brüdern Hagenauer ausgestattet. Über dem Bogen des stadtseiten Tors hängt ein Medaillon mit dem Brustbild des Erzbischofs Schrattenbach.

Festspielhaus Salzburg
1956 wurde Clemens Holzmeister mit einem Neubau des großen Festspielhauses - auf dem Boden des vormaligen Erzbischöflichen Hofmarstalls - beauftragt. Um den hierfür notwendigen Platz zu gewinnen, wurden 55.000 qm Mönchsbergfelsen weggesprengt.
Alte Universität in der Salzburg Altstadt
Das Universitätsgebäude entstand zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1617 bis 1650). Die durch Erzbischof Markus Sittikus gerufenen Benediktiner eröffneten hier erst ein Gymnasium.
1623 wurde die Universität durch den Papst und 1625 durch den Kaiser genehmigt. Daraufhin gestaltete Erzbischof Paris Lodron die Schule zur Universität aus.
Die bayerische Regierung hob im Jahr 1810 die Salzburger Universität auf. 1962 wurde die neue staatliche Universität Salzburg wieder begründet.
Furtwänglerpark
Der Furtwänglerpark war früher der „Botanische Garten“ von Salzburg. In diesem waren neben fast allen einheimischen auch manch ausländische Pflanzen zu finden. Heute erinnern daran nur mehr einige prächtige Bäume (Ginko, Weymouthskiefer, Eibe, Ulme). Bei Grabungen im Park stieß man auf Überreste römischer Profanbauten.
Kollegienkirche
Die Salzburger Kollegienkirche ist ein gewaltiger Kuppelbau und wurde in den Jahren 1694 - 1707 unter Erzbischof Johann Ernst Thun nach dem Entwurf von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet. Durch das frühzeitige Ableben des Erzbischofs Johann Ernst Thun erfuhr die Kollegienkirche nicht mehr die geplante malerische Ausstattung. Die großartige Architektur lässt die Farbe jedoch nicht vermissen. Die Kollegienkirche war die Universitätskirche.
Universitätsplatz vor der Kollegienkirche
Auf dem Salzburger Universitätsplatz findet täglich ein Grünmarkt statt (außer Sonntag), auf dem allerlei Köstlichkeiten zu finden sind. Außerdem steht hier der "Goldene Hirsch", eines der ältesten Hotels der Welt. Und ganz in Gelb leuchtet die Rückseite von Mozarts Geburtshaus auf dem Universitätsplatz hervor.
Festung Hohensalzburg
Im Investiturstreit (zwischen geistlicher und weltlicher Macht in den Jahren 1076 bis 1122) standen die Salzburger Erzbischöfe auf der Seite des Papstes. So wurde die Stadt Salzburg mehrmals von Anhängern des Kaisers verwüstet. Als Zuflucht für sich, seine Gefolgsleute und Bediensteten begann Erzbischof Gebhard im Jahr 1077 auf dem Mönchsberg mit dem Bau der Salzburger Festung.
Erzbischof Konrad I verbesserte die Verteidigungsanlagen und beendete den Bau. Erzbischof Leonhard von Keutschach (1495 bis 1519), aufgrund seines Wappenzeichens, "der Rübler" genannt, baute die Festung weiter aus, erweiterte die Wehrmauer und verlegte die Hofhaltung auf die Festung.
Im Laufe seiner Regentschaft wurde Hohensalzburg ein vornehmer spätgotischer Regierungssitz, wie die prunkvollen Fürstenzimmer nach wie vor belegen.
Zur damaligen Zeit war die Salzburger Festung uneinnehmbar. Heute ist sie die größte Burg in Österreich, Europas größte Burganlage aus dem 11. Jahrhundert und mit jährlich über einer Million Besucher Salzburgs beliebteste Sehenswürdigkeit.
Textquellen: "Heimatkunde Stadt Salzburg", Buch einer Lehrergemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl, Verlag: Salzburger Druckerei. Websites: Salzburg Information, Offizieller Reiseführer für Salzburg. Salzburg-Wiki.
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