Insektensterben Gründe
Wir hören und lesen immer häufiger vom Bienensterben, Hummelsterben, Schmetterlingssterben oder ganz allgemein vom Insektensterben.
Was sind die Gründe für das Insektensterben?
- Hauptursache ist der Verlust von Lebensraum und Nahrung. Die intensive, industrialisierte Landwirtschaft verwandelt reichhaltige Landschaften in monotone Agrarwüsten.
- Die in der Landwirtschaft großflächig eingesetzten Pestizide und Dünger töten die Insekten.
- Unkrautvernichter (Herbizide), sorgen für den Verlust der Blütenvielfalt an Wildkräutern. Dies führt zur Verschlechterung der Lebensraumqualität für Insekten.
- Weiteren erheblichen Einfluss auf das Insektensterben haben die zunehmende Verbauung von Grünflächen, die Lichtverschmutzung sowie der Klimawandel.
Inhaltsverzeichnis
Warum brauchen wir Bienen und Insekten?
Insekten haben eine bedeutende Schlüsselfunktion in unserem Ökosystem.
Sie sorgen für den Erhalt der biologischen Vielfalt sowie für das Überleben von uns Menschen. Ohne die Insekten können Pflanzen nicht bestäubt werden und ohne die Pflanzen können Insekten nicht überleben. Stirbt eine Pflanzenart aus, kann das verheerende Folgen für die Insekten und andere Tiere haben. Ein wechselseitiger Nutzen, der für den Erhalt unseres gesamtes Ökosystem wichtig ist. Insekten wahren unsere Biodiversität
- Die meisten Pflanzen brauchen zur Fortpflanzung bzw. Fruchtanlage Insekten als Blütenbestäuber. Als Anreiz zum regelmäßigen Besuch locken sie die nützlichen Tiere mit Blütenfarben, Duft und vor allem nahrhaften Nektar. Auf der Suche nach Nahrung - tief in den Blüten - nehmen die Insekten den Pollen auf ihrem Körper auf, tragen ihn weiter zu den nächsten Blüten und streifen ihn dort an den Blütennarben wieder ab. Befruchtung erledigt!
- Als Gegenleistung für ihre wertvollen Dienste erhalten die Insekten den Pollen und Nektar der Pflanzen als Nahrung.
- Zur Erhöhung der Bestäubungseffizienz haben viele Pflanzen ihre Blühzeit und ihre Blütenform an ganz bestimmte Insekten angepasst. Diese hochspezialisierten Pflanzen und Tiere sind existenziell voneinander abhängig.
- Verschiedene nützliche Tiere (wie Vögel, Spinnen und Frösche) brauchen Insekten als Nahrung.
- Andere Tiere ernähren sich wiederum von Pflanzen, die nur durch Insektenbestäubung wachsen.
- Wir Menschen benötigen Pflanzen und Tiere für unser Überleben.
Imker als Vater
Mein Dad war ein begnadeter "Bienenvater". Ein Bienenzüchter mit Leib und Seele. Sein Bienenhaus mit mehreren Völkern stand am Rand unseres Gartens und der Honig wurde im Keller geschleudert.
Natürlich wusste ich schon als Kind, dass Bienen nicht nur wegen des süßen Honigs gezüchtet werden, sondern vor allem zur Bestäubung der Obst- und Gemüsepflanzen. Aus diesem Grund wurde in der Familie ein "Bienenstich" meist ohne großes Murren ertragen - und die arme Biene sogar bedauert, weil sie durch den Stich ihr Leben lassen musste.
Die wichtigsten Blütenbestäuber
Hierzulande geschieht die Bestäubung hauptsächlich durch Insekten. Zu den wichtigsten heimischen Bestäuberinsekten zählen Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und Fliegen. Andernorts können auch andere Tiere wie Vögel (Kolibri) und Fledermäuse Blüten bestäuben.
Schmetterlinge
Die hübschen Schmetterlinge sind im Garten immer gern gesehen. Aufgrund ihres langen Saugrüssels können sie auch langröhrige Blüten bestäuben, die für andere Insekten unerreichbar sind.
Viele Schmetterlingsarten sind hoch spezialisiert und besuchen nur einige, ausgewählte Pflanzenarten.
Die meisten Schmetterlingsarten überleben die kalte Jahreszeit als Puppe und schlüpfen im Frühling. Andere Falter dagegen fallen in eine Art Winterstarre und überwintern an einem geschützten Platz in der Erde, in Baumhöhlen, Totholz, verlassenen kleinen Tierbauten oder Mauerspalten.
Hummeln
Die robusten Hummeln sind bereits ab zwei Grad Außentemperatur und auch bei Schlechtwetter auf Nahrungssuche. Sie zählen bereits im kalten Frühjahr als zuverlässige Bestäuber.
Die meisten Hummeln leben nur einen Sommer lang, während die Hummelköniginnen die kalte Jahreszeit in Erdlöchern, in einem verlassenen Mausnest oder in hohlen Baumstämmen überwintern. Nur wenige Königinnen erleben den Frühling, um sogleich einen neuen kleinen Staat zu gründen.
Honigbienen
Die kälteempfindlicheren Honigbienen fliegen erst ab 10 Grad aus ihrem Stock, meiden den Regen und sind somit kürzer unterwegs als die Hummeln. Das zeitliche Defizit machen die Bienen aber durch die riesige Population schnell wieder wett.
Die Honigbienen sind soziale, staatenbildende Insekten. Im Herbst schlüpfen die Winterbienen, die im Winter die Bienenkönigin gegen die Kälte schützen, indem sie durch ständiges Bewegen der Flügel bis zu 25 Grad Wärme produzieren. Dabei tauschen alle Bienen regelmäßig die Plätze, damit die äußeren Bienen nicht erfrieren.
Bei dieser Schwerstarbeit muss der Imker die Bienen im Herbst mit Zuckergaben unterstützen, denn ihren natürlichen Wintervorrat, den Honig, hat er ihnen ja genommen.
Wildbienen
Wildbienen sind unterschätzt und von uns oft nicht so beachtet wie die fleißigen Honigbienen oder sanften Hummeln. Doch sie leisten einen wichtigen Beitrag bei der Blütenbestäubung. Die verschiedenen Wildbienenarten bevorzugen verschiedene Pflanzenarten und sorgen so für die pflanzliche Biodiversität.
Die meisten Wildbienen leben solitär. Da sie keine Völker bilden und keinen Bienenstock haben (in dem sie sich wärmen können), sterben sie in der Regel im Herbst. Die Larven oder Puppen der Wildbienen überwintern im Erdreich, in Käferbohrlöchern im Totholz oder in anderen Hohlräumen und schlüpfen im Frühling.
Insekten schützen - Was wir tun können!
- Durch die selektive Auswahl nektarreicher Pflanzen, die den Insekten durchgängig vom Frühjahr bis zum Herbst ausreichend Nahrung bieten, können wir einen gezielten Beitrag zum Hummel- und Bienenschutz leisten.
- Es sollten nicht zu viele verschiedene Pflanzenarten gewählt werden, sondern lieber mehrere Pflanzen der gleichen Art. Einjährige Insekten müssen erst mühsam erlernen, wie den verschiedenen Blütenformen der Nektar zu entnehmen ist. Dieser Aufwand lohnt sich für die Tiere nur, wenn ein ausreichendes Angebot der gleichen Pflanzenart zur Verfügung steht.
- Möglichst viele Pflanzen mit einfachen Blüten setzen. In "gefüllten" Blüten ist der Nektar für Bienen & Co meist unerreichbar.
- An heißen Sommertagen für durstige Insekten eine Tränke mit frischem Wasser und Steinen zum Landen und verweilen bereitstellen.
- Den Garten naturnah gestalten. An geschützten Plätzen Totholz und Herbstlaub liegen lassen, ein Stück Blumenwiese anbauen und den Rasen nicht zu häufig mähen, damit Wildkräuter zum Blühen kommen.
Freue mich, wenn Euch mein Post gefallen hat. Schreibt mir gerne ein paar Zeilen.
Ciao, ciao !
